Für die Atmosphäre beim Halbfinale in der Barclaycard-Arena gab es nicht nur Lob. Auch DHB-Vize Bob Hanning gibt sein Urteil ab.

Ein bisschen Sorge hatten die deutschen Handballer schon, wie die Stimmung in der Hamburger Barclaycard-Arena denn sein würde – nach den emotionalen Festen zunächst in der Vorrunde in Berlin, später in der Hauptrunde in Köln. Doch alle Bedenken waren verflogen, als die Mannschaft am Freitagabend die Halle betrat und das Publikum das Lied „Chöre“ von Mark Foster mitsang, lauter und intensiver als jemals zuvor bei dieser WM.

„Nein, nein, an den Zuschauern lag es wirklich nicht“, sagte Kapitän Uwe Gensheimer nach der 25:31-Niederlage im Halbfinale gegen Norwegen (11,91 Millionen Zuschauer in der ARD/35,0 Prozent Marktanteil), „sie waren wieder unser achter Mann, haben alles gegeben. Danke, Hamburg!“ Der Schweizer Profi Andy Schmid (Rhein-Neckar Löwen), der das Spiel live in der Halle verfolgte, meinte: „Ich glaube, das war hier eine unfassbare Stimmung. Ich habe so etwas auch noch nie erlebt. Ich habe Kopfschmerzen!“

 

Fans ätzen gegen Hamburger Publikum

Denn während sich die Besucher vor Ort weitgehend einig waren, gingen die Meinungen der Fernsehzuschauer über das Hamburger Stimmungsbild dann doch eher in eine andere Richtung. „Mal ganz ehrlich, das Publikum in Hamburg ist nicht wirklich berauschend“, schrieb ein Fan bei Twitter. Ein anderer fand es „sehr, sehr schade, dass dieses Halbfinale in Hamburg stattfindet. Das Kölner Handball-Publikum hätte das DHB-Team so viel besser pushen können“.

„Das Kölner und Berliner Publikum hat gewonnen, Hamburg leider nicht“ oder „Publikum extrem schwach im Vergleich zu Köln. Danke für nichts, Hamburg“ lauteten andere Urteile. Medienjournalist Hajo Schumacher meinte gar: „Am TV hatte man den Eindruck, dass das Publikum in Hamburg kein WM-Format hat.“ Und auf der Facebookseite des DHB schrieb ein Fan: „Die Stimmung war leider auch nur zweitklassig.“

Nationalspieler Musche: „Aber heute war auch…“

Als Kretzschmar von Nationalspieler Matthias Musche wissen wollte, wie denn nun die Atmosphäre im Vergleich zu Köln gewesen sei, geriet der Linksaußen ein wenig ins Stocken. „Ähnlich. Klar, in Köln mit 19.500 Zuschauern ist es schon unglaublich, aber heute war auch…“, antwortete Musche, der zuvor noch eine Liebeserklärung an Köln abgegeben hatte.

„An den Zuschauern hat es nicht gelegen“, fuhr der 26-Jährige schließlich fort: „Die haben uns schon getragen und alles reingehauen, so wie wir. Hamburg ist auch schön, und deshalb freue ich mich auch schon aufs Final Four hier.“ Das Pokalfinale findet am 6. und 7. April in der Barclaycard-Arena statt – und dann wird auch Hens wieder da sein. „Der Hype muss weitergehen, die Stimmung war wieder überragend“, zog Hens sein Fazit in Hamburg.

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